SpeedCommander 12
Navigation mit Brotkrumen
Die Brotkrumen-Navigation ist zweifelsfrei eine der wichtigen Neuerungen in Vista. Der aktuelle Ordner wird in seine Einzelteile zerstückelt angezeigt, jeder einzelne Abschnitt ist anklickbar. Damit können Mausschubser schnell in übergeordnete Pfade wechseln, zudem sind über Menüs noch auch alle anderen Unterordner der übergeordneten Ordner wählbar.
Lange Rede, kurzer Unsinn. Hier nun ein paar Screenshots der Brotkrumen-Navigation in SpeedCommander 12. Wo früher noch der vollständige Pfad des aktuelle Ordners zu finden war, wird nun die Brotkrumen-Leiste angezeigt:
Wenn man mit der Maus auf einen der Bestandteile zeigt, dann wird dieser unterstrichen:
Klickt man dagegen auf den kleinen Pfeil daneben, dann öffnet sich ein Menü mit den sich im jeweiligen Verzeichnis befindlichen Ordnern:
Nach dem Klick auf einen der Bestandteile oder der Auswahl eines Ordners aus der Liste wird in den jeweiligen Ordner gewechselt:
Ein Doppelklick in den freien Bereich der Brotkrumen-Navigation öffnet eine direkte Eingabemöglichkeit. Für
Tastaturbenutzer gibt es dafür auch ein neues Tastenkürzel (Strg+G):
Bei Ordnern, die länger sind, als der zur Verfügung stehende Platz, werden die ersten Elemente weggelassen. Stattdessen wird an erster Stelle ebenfalls ein Pfeil (aber in die andere Richtung) angezeigt:
Klickt man auf diesen Pfeil, dann werden die Ordner in einem Menü angezeigt, für die kein Platz mehr zur Verfügung stand.
Aufmerksamen Beobachtern wird das zusätzliche Symbol ganz rechts aufgefallen sein. In früheren Versionen hat der Doppelklick auf die Titelzeile immer das Menü mit den Ordnerfavoriten angezeigt. Nun öffnet der Doppelklick aber die Eingabezeile und die Anzeige der Ordnerfavoriten per Doppelklick fällt damit flach. Um den zu erwartenden großen Aufschrei etwas abzufedern (einen kleinen gab es schon im Betatester-Kreis), gibt es nun ein zusätzliches Feld für die Anzeige der Ordnerfavoriten.
Wer der Brotkrumenanzeige nichts abgewinnen kann und den Ordnerpfad lieber in in früheren Versionen angezeigt haben möchte, der kann die Brotkrumen-Navigation natürlich auch deaktivieren. Zusätzlich besteht nun auch die Möglichkeit, die vier angezeigten Symbole auf der rechten Seite gezielt einzeln auszublenden.
Lokalisierte Ordner- und Dateinamen
Viele Vista-Umsteiger wundern sich, dass SpeedCommander einige Ordner- und Dateinamen in englisch anzeigt, während der Explorer wie gewohnt deutsche Namen präsentiert. Wenn man sich dagegen die Ordner in der Eingabeaufforderung (cmd.exe) anschaut, dann entdeckt man wieder englische Namen.
Die Ursache dafür liegt darin, dass es im Gegensatz zu früheren Betriebssystemen von Vista nur noch eine einzige sprachunabhängige Version gibt. Alle sprachabhängigen Daten (Dialoge, Zeichentabellen, Menüs) sind von den Binärdateien getrennt. Damit müssen auch alle Patches nur noch in einer sprachunabhängigen Version ausgeliefert werden, was den Entwicklungs- und Verwaltungsaufwand verringern soll. Bei der Installation von Vista wird das auf der DVD vorhandene Image einer Basisversion (.WIM) auf die Festplatte kopiert, welches bereits die englischen Datei- und Ordnernamen enthält.
Doch wie kommt der Explorer nun dazu, die gewohnten deutschen Namen anzuzeigen? Er verwendet dazu einen kleinen Trick, der auch schon in früheren Windows-Versionen zum Einsatz kam. Ist ein Ordner mit den Attributen ‚Schreibgeschützt‘ oder ‚System‘ versehen und befindet sich im Ordner eine Datei ‚desktop.ini‘, dann wird diese zur Namensbestimmung herangezogen. Die ‚desktop.ini‘ in ‚C:\Program Files‘ schaut z.B. so aus:
[.ShellClassInfo] LocalizedResourceName=@%SystemRoot%\system32\shell32.dll,-21781
Der lokalisierte Name wird durch den Eintrag ‚LocalizedResourceName‘ bestimmt, der auf einen Modulnamen (DLL oder ausführbare Datei) sowie der entsprechenden Ressourcen-ID zeigt. Trifft der Explorer auf einen solchen Eintrag und kann er mit Erfolg den lokalisierten Ordnernamen aus der Ressource laden, dann wird anstatt des eigentlichen Namens der lokalisierte Ordnername angezeigt. Fehlt das am Anfang stehende @, dann wird der Text nach dem Gleichheitszeichen als lokalisierter Ordnername verwendet.
Das gleiche System wird auch für Dateinamen angewandt. Die ‚desktop.ini‘ aus dem Verzeichnis mit den Beispielbildern sieht folgendermaßen aus:
[LocalizedFileNames] Creek.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-101 Frangipani Flowers.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-102 Forest.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-103 Toco Toucan.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-104 Forest Flowers.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-105 Waterfall.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-106 Dock.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-107 Green Sea Turtle.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-108 Humpback Whale.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-109 Tree.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-110 Desert Landscape.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-111 Oryx Antelope.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-112 Winter Leaves.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-113 Autumn Leaves.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-114 Garden.jpg=@%systemroot%\system32\SampleRes.dll,-115
Gibt es in der Sektion ‚LocalizedFileNames‘ einen zum jeweiligen Dateinamen passenden Eintrag, dann wird dieser anstelle des eigentlichen Dateinamens angezeigt. Bei ausführbaren Dateien kann dies aber nicht ganz ungefährlich sein. Mit Hilfe des Eintrags
[LocalizedFileNames] virus.exe=Urlaub in Calella.jpg
wird aus dem Dateinamen ‚virus.exe‘ ein Urlaubsbild aus Calella, welches zum Doppelklick einlädt. SpeedCommander 12 unterbindet daher aus Sicherheitsgründen die Anzeige von lokalisierten Dateinamen für ausführbare Dateien.
Für Anwender, die immer sehen möchten, was sich auf ihrer Festplatte wirklich befindet, ist die Anzeige lokalisierter Ordner- und Dateinamen in SpeedCommander 12 selbstverständlich auch abschaltbar.
Binärpräfixe nach IEC 60027-2
Die meisten von uns haben sich an die eigentlich falschen Binärprefixe KB, MB und GB gewöhnt. Normalerweise definieren die Angaben Kilo, Mega und Giga Zehnerpotenzen, in der Informationstechnik werden sie aber oft auch für Zweierpotenzen verwendet. Je größer die Zahlen werden, umso größer ist auch der Unterschied zwischen einer Zehnerpotenz und der dazu „passenden“ Zweierpotenz. Besonders auffällig ist das heute bei Festplatten. Eine Festplatte mit gekauften 320 GB wird in der Windows-Datenträgerverwaltung plötzlich nur noch mit 298 GB angezeigt. Festplattenhersteller rechnen hier mit Zehnerpotenzen (320.000.000.000), während die Größen in der Datenträgerverwaltung in Zweierpotenzen (320.000.000.000 / 1024 / 1024 / 1024) angezeigt werden.
Also Zeit, dass sich was dreht. SpeedCommander 12 wird alle Dateigrößen in den korrekten Einheiten anzeigen (sofern es in seinem Zuständigkeitsbereich liegt). Das mag dem einen oder anderen vielleicht bitter aufstoßen, aber irgendwann muss der Anfang einmal gemacht werden. Die Umstellung ist übrigens auch gar nicht so schwer, schon nach kurzer Zeit liest und schreibt man automatisch in den IEC-Einheiten.
Betatest gestartet
Anfang dieser Woche fiel der Startschuss für den geschlossenen Betatest von SpeedCommander 12. Zum seit langem bewährten Team von 15 Testern sind fünf neue Anwender gestoßen, die sich durch ihre Arbeit und Antworten im Forum dafür empfohlen haben.
Die erste Betaversion enthält ca. 40 neue Funktionen, die nun erst einmal gründlich getestet werden müssen. Einige davon sind bei den Testern schon auf große Begeisterung gestoßen. Im Laufe der nächsten Monate werde ich die wichtigsten hier im Blog vorstellen.
Bis zum öffentlichen Betatest wird es noch ein paar Monate dauern. Bis dahin kommen sicher noch ein paar mehr neue Funktionen dazu. Zudem gibt es im Betakreis auch viele Vorschläge, wie man das eine oder andere noch weiter verbessern kann.
Office 2007-Design
Ich hatte im vergangenen Juni schon über den ersten Test des Office 2007-Looks berichtet, mittlerweile steht das Design endgültig fest. Es wird also langsam Zeit, das Office 2007-Design auch dem kommenden SpeedCommander 12 zu spendieren. Im Moment bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, ob bei einer Neuinstallation gleich das Office 2007-Design gewählt werden soll oder ob wie bisher das Office 2003-Design.
Das erste Bild zeigt das Office 2007-Design unter Vista:
Im zweiten Bild sieht man das Office 2007-Design unter Windows XP:
Unter Windows XP sowie unter Vista ohne Aero lässt sich auch noch der Fensterrahmen im Office 2007-Stil anzeigen:
Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, zusätzlich zur aktuellen Menü-/Symbolleisten-Anzeige ein Ribbon einzubauen. Technisch ist das weniger ein Problem, da das von mir verwendete Xtreme Toolkit auch eine komplette Ribbon-Implementation entsprechend der MS-Richtlinien mitbringt. Diese Überlegung habe ich aber wieder verworfen, da 1) die Funktionen vom SC nicht dokumentenorientiert sind und sich daher wohl nicht so einfach in einem Ribbon unterbringen lassen und 2) man dann auch für alle anderen Tools (z.B. FileSearch, FileSync) das Ribbon anbieten müsste. Letztlich muss das Ribbon schon Sinn machen, eine bloße Verteilung der Menüfunktionen auf einzelne Ribbon-Tabs würde sicher keinen Nutzen bringen.
InfoTips im Hintergrund
Bei der Anzeige von InfoTips in der Listenansicht blockiert SpeedCommander unter Umständen für einen Augenblick. Die Ursache dafür ist, dass die Ermittlung der nötigen Informationen abhängig vom Dateityp und dem entsprechenden InfoTip-Handler etwas Zeit in Anspruch nehmen und SpeedCommander in dieser Zeit keine Nachrichten verarbeiten kann.
Raymond Chen hat nun gezeigt, wie man die nötigen Informationen auch im Hintergrund ermitteln kann. Dazu gibt man der Listenansicht als Antwort auf ihre Anfrage zuerst einen leeren Text zurück. Nach der Ermittlung der Daten im Hintergrund wird die Listenansicht über das Ergebnis informiert. Sofern sich der Mauszeiger immer noch auf dem entsprechenden Eintrag befindet, wird das InfoTip angezeigt. Ansonsten wird es verworfen und das Spiel beginnt von vorn.
Die entsprechende Funktion steht aber leider erst ab Windows XP zur Verfügung, so dass die Ermittlung im Hintergrund unter früheren Systemen nicht möglich ist.
Neues von SpeedCommander 12
Nach der Anpassung von SpeedCommander 11.5 für Vista bekommt nun die Entwicklung von SpeedCommander 12 mehr und mehr Gewicht. Unter dieser Kategorie gibt es in Zukunft Beiträge, die sich mit den Neuerungen in der nächsten Hauptversion von SpeedCommander beschäftigen.
Bevor gleich der erste fragt, wo es die Betaversion zum Download gibt: Bis zum Erscheinen von SpeedCommander 12 vergeht noch etwas Zeit. Im Moment steht als Termin der nächste Sommer im Raum, allerdings kann es sich durchaus auch noch bis zum Herbst hinziehen.
SpeedCommander im Office 2007-Look
Codejock hat am letzten Wochenende das Xtreme ToolkitPro™ 2006 Vol. 2 veröffentlicht. Neben der Implementierung des neuen Ribbon-Interfaces ist auch die Möglichkeit gegeben, normale Anwendungen mit dem Office 2007-Look aufzupolieren. Ich habe es auf die Schnelle mal ausprobiert, schaut recht nett aus:
Die endgültige Fassung wird es aber natürlich erst nach dem offiziellen Erscheinen von Office 2007 geben.