Erweiterungen im Ordnerinformationsfenster
Mit SpeedCommander 14 hat sich der Umfang der angezeigten Informationen im Ordnerinformationsfenster stark erhöht. Neben der Anzahl der markierten Dateien und Ordner, ihrer Größe sowie die dafür benötigten Medien erkennt SpeedCommander nun auch Abzweigungen (Junctions), symbolische Links und Hardlinks sowie Datenströme und Sparse-Dateien.
Das ermöglicht eine genaue Berechnung des Platzes, den die Dateien auf dem Datenträger wirklich benötigen. Enthält z.B. ein Unterverzeichnis neben einer Datei auch noch einen oder mehrere Hardlinks zu dieser Datei, dann entspricht der allokierte Speicherplatz nur der Dateigröße selbst, da die Hardlinks keinen zusätzlichen Speicherplatz benötigen. Ähnlich ist es auch bei Sparse-Dateien, bei denen trotz einer hohen ausgewiesenen Dateigröße nur ein Bruchteil wirklich zugewiesen sein kann.
Die Analyse erfordert leider zwangsläufig auch einen höheren Zeitbedarf für die Ermittlung der jeweiligen Informationen. Wem die von SpeedCommander 13 angezeigten Informationen auch ausreichen, der kann mit einem Klick mit der rechten Maustaste in das Ordnerinformationsfenster ein Kontextmenü aufrufen und die Analyse durch Abwahl von Erweiterte Informationen deaktivieren. Im Kontextmenü lässt sich auch festlegen, ob beim Erkennen einer Abzweigung dieser gefolgt und die hier abgelegten Dateien und Ordner in die Berechnung einfließen sollen.
Mit dem Befehl Bericht in Zwischenablage kopieren können die Ergebnisse auch in die Zwischenablage kopiert werden. Ist die Einstellung Spezielle Dateien protokollieren aktiviert, dann enthält der Bericht neben der Anzahl der Dateien und der Dateigrößen auch die Dateinamen für Abzweigungen, Hardlinks, symbolische Links, Sparse-Dateien, komprimierte Dateien und zusätzliche Datenströme.
Bei einer Abzweigung wird zudem gekennzeichnet, ob es sich um eine normale Abzweigung handelt oder um eine nicht nachverfolgbare Abzweigung, die ab Windows Vista auf dem Systemlaufwerk für eine bessere Kompatibilität für ältere Programme verwendet wird. Normale Abzweigungen werden durch das Symbol => gekennzeichnet, während nicht nachverfolgbare Abzweigungen mit dem Symbol -> versehen werden. Dies kann beim Erkennen von fehlerhaften rekursiven Verschachtelungen helfen.
Ermittlung der Gesamtgröße bei Dateioperationen während des Vorgangs
Die Ermittlung der Gesamtgröße der zu kopierenden Dateien erfolgte bisher immer vor dem eigentlichen Kopieren. Das führte dazu, dass es insbesondere bei tief verschachtelten Strukturen eine gewisse Zeit dauerte, bis die erste Datei kopiert wurde.
SpeedCommander 14 legt dagegen sofort mit dem Kopieren los. Die für den Gesamtfortschritt benötigte Größe der zu kopierenden Dateien wird nun parallel zum Kopiervorgang ermittelt. Je nach Art und Position der Dateien kann es dadurch passieren, dass der Gesamtfortschrittsbalken bis zum Abschluss der Größenermittlung immer wieder korrigiert wird. Der parallele Zugriff auf den Quellordner hat natürlich auch Einfluss auf den angezeigten Datendurchsatz und die Restzeitermittlung.
Ebenfalls davon betroffen ist auch die Warnung vor einem zu kleinen Zieldatenträger. Hier werden jetzt nur noch die markierten Dateien in die Berechnung einbezogen, da die Größenermittlung für die Unterordner ja nun verzögert erfolgt.
Das alte Verhalten lässt sich im Einstellungsdialog auf der Seite Erweitert – Spezielles durch Setzen von CalcSizeInBackground auf Nein wiederherstellen.
Detailansicht als Text kopieren
Mit SpeedCommander 14 lassen sich die in der Detailansicht angezeigten Informationen auch in die Zwischenablage kopieren. Die erste Zeile enthält die Namen der eingeblendeten Spalten, die Werte der einzelnen Spalten in den nachfolgenden Zeilen werden durch ein Tabulatorzeichen getrennt.
Den entsprechenden Befehl findet ihr im Menü Bearbeiten unter Detailansicht als Text kopieren.
Abschied vom Komprimierungs-Assistenten
Seit mehr als 10 Jahren führt der ursprünglich für Squeez entwickelte Komprimierungs-Assistent durch die Erstellung von Archiven. Im Laufe der Zeit wurde er immer wieder erweitert, aber die Grundstruktur blieb erhalten. Eine grundlegende Aktualisierung stand schon länger auf meiner Liste. Sie scheiterte aber immer wieder am Versuch, die vielen Einstellungen benutzerfreundlich in einen oder mehrere Dialoge zu bringen.
Mit dem neuen Komprimierungsdialog ist mir das nun hoffentlich gelungen. Das Dialogfeld enthält nur noch die wichtigsten Einstellungen. Dazu gehören der Archivname, das Archivformat, die Verschlüsselung und der Zugriff auf die verschiedenen Profile:
Alle erweiterten Einstellungen, auf die man nicht zwingend zugreifen muss, sind durch Klick auf die Schaltfläche Optionen erreichbar. Die einzelnen Einstellungsseiten sind wie im Profildialog gruppiert. Entsprechend des gewählten Archivformats und Archivtyps werden nur noch die jeweils verfügbaren Einstellungen angezeigt:
Auch die Einstellungen für die Erstellung von selbstentpackenden Archiven sind nun über die Schaltfläche Optionen zu erreichen:
Neu ist auch die Möglichkeit, Archivoperationen durch Klick auf Später in die Warteschlange einzureihen.
Spezielle Einstellungen
Seit SpeedCommander 13 gibt es neben der normalen Einstellungsdatei im XML-Format auch noch eine INI-Datei für bestimmte Kompatibilitätseinstellungen. So können auch nicht ganz so erfahrene Anwender Einstellungen ändern, ohne dabei in Gefahr zu laufen, die XML-Datei zu beschädigen.
Die zusätzlichen Kompatibilitätseinstellungen haben sich in den letzten zwei Jahren bewährt. Auf diese Weise ist es möglich, mit relativ kleinem Aufwand ein vorheriges Verhalten zu reaktivieren, ohne dabei den Einstellungsdialog mit Optionen zu überfrachten.
Es hat sich allerdings auch gezeigt, dass das Erstellen und Bearbeiten einer INI-Datei nicht jedermanns Sache ist. Deshalb habe ich eine neue Seite in den Einstellungsdialog aufgenommen, in der man die einzelnen Einträge der INI-Datei direkt bearbeiten kann:
Die Namen der Einträge und die einzelnen Sektionen sind nicht lokalisiert und entsprechen bewusst den einzelnen Optionen in der INI-Datei.
Oberster Eintrag in der Baumansicht
Mit der Anzeige von virtuellen Ordnern in SpeedCommander 13 änderte sich auch die Darstellung in der Baumansicht. Im Gegensatz zu früheren Versionen war nun der Desktop der oberste Eintrag und nicht mehr das Hauptverzeichnis des gewählten Laufwerks. Einigen Anwendern hatte dies gar nicht gefallen und so kam während des öffentlichen Betatests noch eine INI-Einstellung hinzu, mit der der Zugriff auf die virtuellen Ordner abgeschaltet werden konnte. Damit wurde dann wieder das Hauptverzeichnis des aktuellen Laufwerks als oberster Eintrag in der Baumansicht angezeigt.
Für SpeedCommander 14 habe ich diese Funktionalität etwas überarbeitet. Mit einer neuen Option im Einstellungsdialog lässt sich nun festlegen, ob der Desktop als oberster Eintrag in der Baumansicht angezeigt werden soll oder das gewählte Laufwerk:
Bei aktivierter Einstellung bleibt der Desktop immer der oberste Eintrag. Wird die Einstellung deaktiviert, dann zeigt die Baumansicht immer das Hauptverzeichnis des aktuellen Laufwerks als obersten Eintrag, sofern man sich im normalen Dateisystem befindet. Wechselt man in einen virtuellen Ordner, dann wird der Desktop als oberster Eintrag angezeigt.
Neu in SpeedCommander 14 ist auch die Möglichkeit, bei Verwendung eines Basisordners diesen als obersten Eintrag in der Baumansicht anzuzeigen:
Hintergrundthreads in der Listenansicht
Jedes Ordnerfenster verwendete für die Ermittlung der Vorschaubilder und Spaltentexte bisher jeweils zwei Threads, einen für die Vorschaubilder und einen für die Spaltentexte. Die Berechnung der Ordnergrößen erfolgte ebenfalls in einem Thread. Auf einem Mehrprozessorsystem wurden damit also höchstens ein oder zwei Kerne beschäftigt, sofern man nicht zeitgleich mehrere Ordnerfenster aktualisierte.
Vierkernprozessoren sind heute nichts besonderes mehr, mit Hyperthreading stehen dann sogar acht Rechenknechte zur Verfügung. Für SpeedCommander 14 habe ich deshalb die Ermittlung von Hintergrundinformationen in der Listenansicht überarbeitet. Die Anzahl der Hintergrundthreads ist nun abhängig von der Anzahl der verfügbaren Kerne. Pro Kern werden vier Threads für die Ermittlung der Symbole und Miniaturansichten und vier Threads für die Spaltentexte verwendet, die Höchstgrenze liegt momentan bei jeweils 32. Im Unterschied zu früheren Versionen teilen sich alle Ordnerfenster diese Threads gemeinsam. Das sollte aber kein Nachteil sein, da Verzeichniswechsel kaum in zwei oder mehreren Ordnerfenstern gleichzeitig stattfinden.
Auch die Berechnung der Ordnergrößen findet nun in mehreren Threads statt, jedem Ordnerfenster stehen fünf eigene Hintergrundthreads zur Verfügung. Abhängig von den zur Verfügung stehenden Ressourcen sollte die Anzeige von Ordnern im Vergleich zu SpeedCommander 13 jetzt also noch deutlich flüssiger erfolgen.
Ordneransichten
Beim Wechsel zwischen den verschiedenen Ordnern im Dateisystem ändert sich die Darstellung in der Listenansicht nicht. Der Ansichtsmodus, die eingeblendeten Spalten, die Sortierung und die Gruppierung bleiben erhalten. Wenn man z.B. die Detailansicht aktiviert hat und die Dateien im Bilderordner als Miniaturen anzeigen möchte, dann muss man den Ansichtsmodus manuell umschalten oder mit Layouts arbeiten.
Die neuen Ordneransichten in SpeedCommander 14 helfen, diesen Vorgang zu automatisieren. Eine Ordneransicht umfasst den Ansichtsmodus, die eingeblendeten Spalten, die Sortierung und die Gruppierung. Nach der Definition einer Ordneransicht kann diese verschiedenen Ordnern zugewiesen werden. Bei der Anzeige eines Ordner prüft SpeedCommander, ob es für diesen Ordner eine Ordneransicht gibt und ändert die Darstellung in der Listenansicht entsprechend. Beim Verlassen des Ordners wird dann wieder die Standarddarstellung aktiviert.
Zur Erstellung einer Ordneransicht wechselt man in den gewünschten Ordner und wählt den Menüpunkt Ansicht – Ordneransichten – Ansicht speichern. Im Dialog Ordneransicht speichern wird der Name der Ansicht festgelegt. Hier kann auch gleich die Zuordnung der Ansicht zu diesem Ordner erfolgen, wahlweise nur für den Ordner selbst oder auch gleich für alle untergeordneten Ordner. Anschließend passt man die Ansicht (z.B. Miniaturansicht) oder die angezeigten Spalten an. Nach den Anpassungen wird die Ansicht erneut gespeichert, diesmal unter dem gleichen Namen. Durch den ersten Speichervorgang wird verhindert, dass die Änderungen am Ordnerfenster die Standarddarstellung beeinflussen.
Über den Menübefehl Ansicht – Ordneransichten – Ansichten verwalten kann man Ordneransichten umbenennen, löschen oder weitere Ordner zur Ansicht hinzufügen bzw. Ordner von der Ansicht trennen. Ein Stern in der zweiten Spalte neben dem zugeordneten Ordner zeigt an, dass die Zuordnung auch für alle Unterordner gilt. Mit einem Doppelklick auf den Ordner in der ersten Spalte lässt sich dieser Status umschalten.
Die Ordneransichten funktionieren nur im lokalen Dateisystem sowie im UNC-Bereich der Netzwerkumgebung. Für virtuelle Ordner, Archive sowie FTP/AddIns können keine Ordneransichten definiert werden.
Registerkarte mit mittlerer Maustaste schließen
In vielen Browser oder auch in Visual Studio kann man eine Registerkarte durch einen Klick mit der mittleren Maustaste schließen. Das funktioniert nun auch in SpeedCommander 14.
SpeedCommander 14 – Beta 1
Nun ist die lange Wartezeit vorbei und ihr könnt euch die erste öffentliche Betaversion von SpeedCommander 14 herunterladen:
Die Neuerungen und die Links zum Download findet ihr im Anwenderforum. Weitere neue Funktionen sind nicht mehr geplant, die Betaversion ist also weitgehend funktionskomplett (neudeutsch feature complete).
Alle Anwender einer registrierten Vollversion von SpeedCommander 12/13 können die Version 14 zum Upgradepreis von 19,95 Euro im JDS-Onlineshop erwerben. Upgrades von SpeedCommander 1-11 oder von Squeez kosten 24,95 Euro. Wer SpeedCommander 13 am oder nach dem 1.7.2011 erworben hat, erhält einen kostenlosen Freischaltcode für SpeedCommander 14.